Einmal drin – alles hin. An diese sexistische Losung glauben viele Menschen seit Jahrhunderten. Das Wort »Jungfernhäutchen« unterstellt, dass es sich erstens um ein verschlossenes Häutchen handelt (Achtung, könnte reißen!) und zweitens, dass nur »Jungfrauen« eins haben (Achtung, begehrt!). Auch heute noch zwingen Väter ihre Töchter zu Keuschheitsgelöbnissen, verkaufen einige Frauen* ihre »Jungfräulichkeit«, und unterziehen sich andere sogenannten Hymenrekonstruktionen, um die Familie nach der Hochzeitsnacht nicht mit einem weißen Laken zu enttäuschen. Dabei lässt sich nichts rekonstruieren, was nie dagewesen ist – denn das Jungfernhäutchen gibt es nicht. Das MaroHeft #2 setzt der grotesken Vorstellung von durchstoßenden Männern* und verletzlichen Frauen*, deren schambehafte Körpermitte von rosa Frischhaltefolie überzogen ist, die anatomische Realität entgegen. Ein breitbeiniges Heft!
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